Das Werner Bündnis gegen Rechts ist vor einigen Wochen 5 Jahre alt geworden. Als Teil des Bündnisses möchten wir uns herzlich bei allen bedanken, die seit einem halben Jahrzehnt gemeinsam mit uns die Arbeit im Bündnis stemmen. Mögen noch viele weitere Jahre folgen! Wir möchten an dieser Stelle die vollständige Pressemitteilung des WBgR zu diesem Anlass dokumentieren. Außerdem sei darauf hingewiesen, dass auch die Antifa Werne Anfang September wieder Geburtstag gefeiert hat. Uns gibt es jetzt bereits seit 8 Jahren! Geschenke und Glückwunschkarten nehmen wir und/oder das Bündnis am Samstag auf der ‚Solidarität ist die Alternative!‘-Demo entgegen. So, nun lassen wir das WBgR sprechen:
5 Jahre Werner Bündnis gegen Rechts
Fünf Jahre ist es her, dass am 8. September 2014 das Werner Bündnis gegen Rechts, kurz: WBgR, gegründet wurde. „In Dortmund war Anfang des Jahres das BlockaDO-Bündnis an den Start gegangen, um die unterschiedlichen, bereits bestehenden Bündnisse an einen Tisch zu bringen und erstmals seit langem wieder gemeinsam gegen den Neonaziaufmarsch am 1. Mai zu protestieren. Etwas Ähnliches wollten wir auch in Werne: unterschiedliche Akteur*innen, die sich hier gegen Rechts engagierten zusammenbringen“, erinnert sich Philipp Müller, Sprecher des Bündnisses.
Auf Dauer war das Bündnis dabei gar nicht unbedingt angelegt. Zunächst ging es vor allem um die Unterstützung von Protesten gegen einen Aufmarsch von Neonazis in der Nachbarstadt Hamm. Gegen die rund 200 Rechten gingen 1000 Antifaschist*innen auf die Straße. Bereits im Hauptbahnhof gab es Blockaden gegen die anreisenden Neonazis. Bei der Nachbereitung der gemeinsamen Beteiligung an der Gegendemonstration in Hamm wurde beschlossen, weiterhin als Bündnis zusammenzuarbeiten.
„Das war am Anfang gar nicht so einfach. Wir wollten zwar alle den Gegenprotest in Hamm unterstützen, aber dauerhaft zusammen zu arbeiten war für die unterschiedlichen Gruppen und Einzelpersonen erstmal mit vielen langen Diskussionen verbunden“, erklärt Müller schmunzelnd, „Am Ende setzte sich allerdings die Überzeugung durch, dass der Wissensaustausch und die Vernetzung untereinander die Mühe wert sind. Zu einer eigenen Homepage konnten wir uns aber immer noch nicht durchringen“.
Mittlerweile ist das Bündnis ein eingespieltes Team auch wenn die Mitglieder nach wie vor auch ihre eigenen Perspektiven mitbringen. In den letzten Jahren hat das WBgR unter anderem Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit betrieben – immer auch mit Blick auf lokale Neonazis. Auch in der Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus’ und deren Aufarbeitung mischte sich das Bündnis früh ein. „Im November 2014 fand die erste eigene Kundgebung des Bündnisses in Werne statt. Im Anschluss an die städtische Gedenkveranstaltung am 9. November führten wir eine eigene Kundgebung zum Gedenken an die Novemberpogrome durch. Grund dafür war die Debatte um die damalige Gedenktafel am ehemaligen Standort der Synagoge, auf der der Propagandabegriff ‘Reichskristallnacht’ übernommen worden war. Darauf wollten wir aufmerksam machen“, bemerkt Philipp Müller.
Neben dem Austausch und der Vernetzungsarbeit ist aber das Unterstützen von Protesten gegen Neonazis in anderen Städten das Kerngeschäft des Bündnisses geblieben. Philipp Müller dazu: „Unser Ansatz war immer, klarzustellen, dass wir andere Städte unterstützen, wenn sich dort Rechte breitzumachen versuchen, weil wir in der glücklichen Lage sind, dass hiesige Neonazis kaum öffentlich auftreten. Und das handhaben wir auch weiterhin so. Diese Solidarität ist für uns eine Selbstverständlichkeit“.
Am häufigsten standen dabei Dortmund und Hamm auf der Liste und auch an diesem 3. Oktober wird das Bündnis gegen Rechts wieder zur Demonstration nach Hamm fahren – auch wenn der Neonaziaufmarsch inzwischen nicht mehr stattfindet. „Die Unterstützung der Demonstration in Hamm ist inzwischen schon Tradition und im fünften Jahr unseres Bestehens natürlich auch etwas Besonderes“, ergänzt Müller.
Den „Geburtstag“ gefeiert, hat das WBgR allerdings noch nicht. „Dazu sind wir bislang nicht gekommen. Die Vorbereitungen für die ‘Solidarität ist die Alternative!’-Demonstration in Werne am 28.09. haben uns einfach zu sehr beschäftigt“, erklärt Müller, „Aber wer uns gratulieren will, kann das gerne bei der Demonstration tun oder am 3. Oktober mit uns nach Hamm fahren“.
Das Werner Bündnis gegen Rechts wird der Stadt jedenfalls noch weitere Jahre erhalten bleiben.