Vor der Bundestagswahl finden bundesweit wieder unzählige Kundgebungen und Demonstrationen gegen die AfD und ihre Steigbügelhalter:innen statt. Die Proteste schließen mal mehr, mal weniger deutlich an jene aus dem Frühjahr 2024 an. Auch hier in der Region wird in vielen Städten demonstriert: Am vergangenen Donnerstag gingen die Menschen in Dortmund nach der bewussten Mehrheitsbeschaffung der CDU im Bundestag mit Stimmen der AfD auf die Straße. Am 8. Februar wird es auch in Werne wieder eine Kundgebung unserer Freund:innen vom Werner Bündnis gegen Rechts geben. Diese beginnt um 15 Uhr auf dem Marktplatz. Weitere Informationen findet ihr auf der Instagram-Seite des Bündnisses. Die zunehmende Anpassung an extrem rechte Positionen bei gleichzeitigem Stillstand in der Bearbeitung der sozialen Krisen ist ein alarmierendes Zeichen, wie notwenig antifaschistischer Druck ist. Kommt am 8.2. zur Kundgebung auf dem Marktplatz. Es kommt (immer noch) auf uns alle an!
Im folgenden dokumentieren wir den Aufruf des WBgR zur Kundgebung:
Aufruf zur Kundgebung in Werne für soziale Gerechtigkeit und gegen die AfD
Vor einem Jahr fanden unzählige Proteste gegen die AfD, ihr Umfeld und deren Pläne zur Entrechtung und zum Ausschluss großer Teile der Bevölkerung statt. In Werne war es eine der größten Versammlungen der vergangenen Jahrzehnte. Millionen Menschen gingen bundesweit auf die Straße, um gegen die Rechten und ihr Schreckensszenario für die Zukunft zu protestieren. Sie setzten ebenfalls ein Zeichen für solidarische Gesellschaftsentwürfe.
Ein Jahr später stellen wir fest, dass dieser Aufschrei nicht gereicht hat. Die Krisen, mit denen wir konfrontiert sind, stellen uns weiterhin vor gewaltige Belastungsproben, während tragfähige Lösungen kaum entwickelt werden. Stattdessen haben rechte Positionen weltweit weiterhin Aufwind, die keinen Ausweg anbieten und ihren Anhänger:innen lediglich versprechen, dass die Brutalisierung gesellschaftlicher Verteilungskämpfe andere härter treffen soll als sie selbst. Während sie gleichzeitig eine Politik anstreben, die sogar gegen die Interessen ihrer Fans gerichtet ist.
Zu allem Überfluss hat dieser Aufschrei aber auch die Ohren der Politik und vieler Medien nicht erreicht. Anstatt die Sorgen derjenigen ernstzunehmen, die sich von dem Messerwetzen der Rechten bedroht sehen, anstatt denen zur Seite zu stehen, die für eine bessere Zukunft eintreten, wird den Deutungsmustern der Rechten hinterhergerannt. Von „Brandmauer“ kann kaum noch die Rede sein. Stattdessen stehen die Zeichen auf Normalisierung extrem rechter Ideologie.
Es gibt kaum noch etwas zu sagen, das nicht schon gesagt wurde. Wir weigern uns, den Flirt mit der Menschenverachtung hinzunehmen. Wieder einmal bleibt es an der Zivilgesellschaft hängen, dem kalten Griff der Rechten Einhalt zu gebieten. Wenn 80 Jahre nach der Niederlage des Nationalsozialismus rechte bis hin zu faschistischen Positionen wieder akzeptabel sein sollen, dann stehen wir gemeinsam dagegen auf. Wie bereits vor einem Jahr sagen wir: Wir lassen uns nicht spalten. Wir lassen uns nicht gegeneinander ausspielen. Wir stellen uns entschieden gegen rechte Hetze und ihre Relativierung. Deshalb rufen wir für den 8. Februar um 15:00 Uhr in Werne zu einer Kundgebung auf dem Marktplatz auf.
Es kommt auf uns alle an!
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