„Nein, nein, das ist nicht ‚Kapitalkritik‘!“ – PM der Antifa Werne

Seit dem 31. Mai finden sich im Stadtgebiet von Werne verschwörungstheoretische Graffiti, darunter solche mit antisemitischen Bezügen. Am 4. Juni veröffentlichten die Ruhr Nachrichten einen Artikel dazu, in dem diese Graffiti als ‚kapitalkritisch‘ bezeichnet wurden. Dies hat uns dazu veranlasst, die folgende Pressemitteilung zu schreiben.

Antisemitismus benennen!

In der Nacht vom 30. auf den 31. Mai sprühten Unbekannte an mehreren Stellen in der Stadt Graffiti mit zweifelhaftem Inhalt an die Wände. Am 4. Juni äußerten sich auch die Ruhr Nachrichten dazu. Der Artikel stieß jedoch der Antifa Werne sauer auf. Sprecherin Lena Milani dazu: „Der Inhalt der Graffiti wird als ‚Kapitalkritik‘ bezeichnet. Was im Bahnhof und an anderen Stellen an den Wänden steht, sind jedoch nichts anderes als Verschwörungstheorien und ein mehr schlecht als recht kaschierter Antisemitismus, wie wir ihn seit 2014 mit den sogenannten ‚Friedensmahnwachen‘ in einem wachsenden Teil der Gesellschaft beobachten“. Kürzel wie „NWO“ (für: New World Order) oder das Schlagwort „Chemtrails“, die in den Graffiti genutzt worden sind, sind Teil gängiger Verschwörungstheorien, die behaupten, eine kleine Clique aus Personen arbeite im Hintergrund an einer neuen Weltordnung. Je nach Theorie unterscheiden sich die beteiligten Personen, immer führen sie Böses im Schilde. Mit Chemikalien, die angeblich in der Luft versprüht würden („Chemtrails“), wollen sie mal alle Menschen töten, mal einfach die Leute mit einem Virus infizieren und bei besonders wirren Verschwörungsfantasien, sollen die Chemikalien die Menschen, die damit in Berührung kommen, schwul werden lassen. Lena Milani: „An diesen Behauptungen ist nichts Kapitalismuskritisches dran. Im Gegenteil: statt eine Kritik an bestehenden Verhältnissen zu formulieren, werden Missstände als angebliche Verschwörung und als das Werk einzelner, boshafter Individuen präsentiert. Das ist nicht nur eine falsche Kritik, sie lässt auch die eigentlichen Probleme unangetastet. Der Klimawandel ist dann eben keine Folge mehr der Art, wie unsere Gesellschaft wirtschaftet, sondern wird zum gemeinen Plan Einzelner verklärt“.
Dass der antisemitische Inhalt der Graffiti nicht erkannt wurde, findet die Antifa Werne besonders problematisch. Lena Milani: „Wenn selbst in der Presse antisemitisch aufgeladene Schlagworte wie ‚Hochfinanz‘ oder der gezielte Bezug auf jüdische Personen wie Soros oder die Rothschild-Familie nicht mehr als Antisemitismus erkannt, sondern als Kritik am Kapitalismus aufgefasst werden, dann kann die Strategie der Antisemit*innen, ihre Jüd*innenfeindschaft zu tarnen, bereits einen Erfolg feiern“. Da Antisemitismus in Deutschland zurecht verpönt ist, versuchen Antisemit*innen, ihre Ansichten so zu verpacken, dass für Außenstehende der jüd*innenfeindliche Gehalt nicht sofort als solcher erkennbar ist, aber trotzdem die gängigen Stereotype abgerufen werden. In dem vorliegenden Fall sind das etwa die Assoziation von Jüd*innen mit dem Finanzwesen und das Stereotyp von „den Jüd*innen“ als verschlagenen Verschwörer*innen.
Milani: „Mit ein wenig mehr Recherche hätte es vermieden werden können, auf den Antisemitismus hereinzufallen und die plumpe Hetze wäre nicht als ‚Kritik‘ geadelt worden. Bereits am 1. Juni hatte etwa die Antifa Werne auf den antisemitischen und verschwörungstheoretischen Gehalt der Graffiti aufmerksam gemacht. Es ist schade, wie sehr sich Anhänger*innen von Verschwörungstheorien eine traurige Tatsache zunutze machen können: Jede*r weiß zwar, dass Antisemitismus schlecht ist, aber kaum eine*r weiß, wie Antisemitismus eigentlich aussieht.“

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25 Jahre nach dem Mordanschlag von Solingen – Erinnern heißt, dem Rechtsruck entgegenzutreten!

In wenigen Tagen, am 29. Mai, jährt sich der mörderische Brandanschlag auf ein von türkischen Migrant*innen bewohntes Haus in Solingen zum 25. Mal. Aus diesem Anlass wird es am 26. Mai eine große Demonstration in Gedenken an die Opfer dieser rechtsmotivierten, rassistischen Tat geben. Als Teil der Kampagne Nationalismus ist keine Alternative (NIKA) in NRW rufen auch wir zur Teilnahme auf. Auch wenn Solingen nicht gerade um die Ecke liegt und wir uns früh auf den Weg machen müssen, um um 12 Uhr im Südpark in Solingen-Mitte am Startpunkt zu sein, möchten wir euch einladen, gemeinsam mit uns dorthin zu fahren. Haltet euch den Termin frei und die Ohren offen oder überlegt euch selbst, wie ihr am Sonntag, dem 26. Mai, nach Solingen kommt. Im Folgenden dokumentieren wir den gemeinsamen Aufruf der NIKA NRW-Gruppen: Weiterlesen

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Am 5. Mai gegen Rechtsruck und Patriarchat

Bei den Neonazis ist nach dem 14. April zwar gerade wenig los, dafür springen mit den Rassist*innen von Pegida NRW aber nun die nächsten Feinde der Menschheit in die Bresche. Gemeinsam mit Teilen der selbsternannten „Mütter gegen Gewalt“ wollen diese am 5. Mai in Duisburg aufmarschieren. Wie schon vor Wochen in Bottrop instrumentalisieren sie den Kampf für Frauen*rechte, um ihrem rassistischen Nonsense einen fortschrittlichen Anstrich zu verpassen. Dankenswerterweise organisieren unter anderem unsere Genoss*innen von Crème Critique in Duisburg Gegenprotest. Dieser beginnt um 12 Uhr am Hauptbahnhof Duisburg. Haltet euch den Tag frei und kommt nach Duisburg! Weiterlesen

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Letzte Infos zum 14.04.

Morgen kommen die Neonazis nach Dortmund für ihren Aufmarsch. Morgen kommen also auch wir nach Dortmund, um ihnen den Tag zu versauen. Die Rechten beginnen mit ihrem Aufmarsch in der Nordstadt, laufen anschließend über den Wall und enden am Sonnenplatz. An zahlreichen Orten wird sie Gegenprotest erwarten. Überlegt euch, wo ihr euch anschließen möchtet und plant eure Anreise entsprechend. Bedenkt dabei auch, dass die Neonazis um 13 Uhr beginnen.

Wir möchten euch speziell die Gegenaktionen des BlockaDO-Bündnisses empfehlen. Treffpunkt dafür ist um 11 Uhr an der Lange Straße, Ecke Möllerstraße. Ab 13 Uhr beginnt am S-Bahnhof Stadthaus außerdem die Abschlussdemo. Für einen Überblick über den Tag mit Aktionskarte, EA und allem anderen checkt das Info-Update von BlockaDO aus. Für aktuelle Infos am morgigen Tag behaltet die bekannten Twitter-Accounts im Auge.

Abschließend möchten wir uns bei allen bedanken, die bereits im Vorfeld mit uns gegen die Neonazikundgebungen in Unna und Hamm auf der Straße waren und die in Werne auf welche Art auch immer für die Gegenproteste geworben haben.

Kommt nach Dortmund! Machen wir gemeinsam den Neonaziaufmarsch zum Desaster!

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Donnerstag gegen Nazis in Unna

Mit dem Neonaziaufmarsch am 14. April in Dortmund steht demnächst das diesjährige zentrale Event für Rechtsradikale in unserer Region an. Kein Wunder also, dass die Neonazitruppe um die Partei Die Rechte aktuell ihre verschiedenen Verbände im Umland die Werbetrommel rühren lässt. Am Gründonnerstag, dem 29. März, steht eine entsprechende Veranstaltung in Unna auf dem Plan. Die Neonazis um den Unnaer Kreisverband haben vor, eine Kundgebung auf dem Marktplatz abzuhalten. Ebenfalls kein Wunder, dass wir uns das nicht gefallen lassen. Daher rufen wir dazu auf, am Donnerstag gegen die Faschist*innen auf die Straße zu gehen. Weitere Infos dazu kriegt ihr u.a. bei unseren Genoss*innen von der Antifa UNited. Kommt zur Gegenkundgebung um 18:30 Uhr auf dem Marktplatz, Ecke Wasserstraße! Zeigen wir den Neonazis schon jetzt in Unna, was wir von ihnen und ihrem Aufmarsch im April halten!

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14.04. – Raus aus dem Kaff! Gegen den Naziaufmarsch in Dortmund!

Mobi

Am 14.04. plant die Neonazi-Partei Die Rechte mal wieder einen Aufmarsch durch Dortmund. In diesem Jahr allerdings kündigten sie ihre Demonstration ursprünglich als „europaweites“ Event an – inzwischen sind sie davon abgerückt. Dass die Dortmunder Neonaziszene auch im Ausland gut vernetzt ist, ist bekannt. Wieviele Kamerad*innen sie aus dem Ausland allerdings tatsächlich nach Dortmund locken kann, wird sich aber wohl erst am Tag selbst zeigen. Die Neonazis selbst kündigen 400 bis 600 Ekelpakete an. Weiterlesen

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Gegen 1000 Kreuze – immer wieder!

Heute wird in Münster gegen das alljährliche Auflaufen christlicher Fundamentalist*innen aka. 1000-Kreuze-Marsch protestiert. Da wir auch in diesem Jahr dazu aufrufen, sich dem Marsch in den Weg zu stellen, möchten wir euch vorab noch ein paar kurze Infos mit auf den Weg geben.

Einen wunderbaren Überblick über geplante Aktionen, Info-Kanäle und allgemeine Tipps, was ihr bei den Gegenprotesten beachten solltet, findet ihr auf dem Blog unserer Genoss*innen von der Antifaschistischen Linken Münster.

Den Aufruf der Gruppe Eklat Münster findet ihr hier. Für aktuelle Infos solltet ihr den Twitter-Account der Genoss*innen im Auge behalten.

Falls ihr wissen möchtet, warum das Thema auch für Werne nicht ganz uninteressant ist oder euch allgemein ein Bild von dem Netzwerk der selbsternannten „Lebensschützer*innen“ machen wollt, möchten wir euch unseren Artikel „Was 1000 Kreuze mit Werne zu tun haben“ ans Herz legen. Beachtet allerdings, dass dieser aus dem Jahr 2014 stammt und einige Punkte daher nicht mehr auf dem aktuellsten Stand sind.

Abschließend möchten wir euch, falls ihr nach Münster fahren möchtet, natürlich noch eine Empfehlung zur Anreise mit auf den Weg geben. Idealerweise nehmt ihr in Werne die RB50 um 12:55 Uhr nach Münster, falls ihr den ganzen Tag mitnehmen wollt. Wir sehen uns auf der Straße. That’s all, folks!

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3. Oktober, Hamm: Kein Raum für Rechts!

Der 3. Oktober steht vor der Tür. Und damit meinen wir nicht die Einheitsparty stolzer Deutscher. Jahrelang marschierten Neonazis am 3. Oktober im benachbarten Hamm auf. Seit unserer Gründung haben wir uns jedes mal an den Gegenprotesten beteiligt. Dieses Jahr wird der rechte Aufmarsch wie 2016 ausfallen. Die Neonazis haben ihre Anmeldung zurückgezogen. Dennoch wird am Dienstag in Hamm gegen sie demonstriert, Gründe dafür gibt es genug. Wir unterstützen wie auch das Werner Bündnis gegen Rechts das Anliegen und schließen uns daher der Empfehlung des WBgR an: wenn ihr aus Werne nach Hamm zur Demonstration fahren wollt, empfehlen wir euch, die Eurobahn um 11:05 Uhr in Werne nach Dortmund zu nehmen. Dort gibt es einen Anreisetreffpunkt ab 12 Uhr am Nordausgang des Hauptbahnhofs. Darüber hinaus wird es auch weitere Anreisen etwa aus Münster oder Hagen geben. Im folgenden dokumentieren wir den Aufruf des haekelclub590 zu der Demonstration: Weiterlesen

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Am Sonntag auf die Straße gegen die AfD!

Sonntag wird hierzulande mal wieder der Bundestag gewählt. Wahrscheinlich wird dann mit der AfD der parlamentarische Arm des aktuellen Rechtsrucks mindestens vier Jahre lang in eben jenem Parlament hocken. Damit gehen finanzielle Mittel, Infrastruktur und Ähnliches ebenso einher wie ein weiterer Schritt zur Normalisierung der Partei und ihrer Positionen. Auch wenn es Unfug ist, zu behaupten, es würden erstmals seit 1945 wieder Nazis im Bundestag sitzen (ein Beispiel), ist der Einzug der AfD dennoch eine ziemlich fiese Angelegenheit. Aus diesem Grund wird in mehreren Städten am Sonntag gegen die Partei, die Inhalte, für die sie steht, und den Rechtsruck, den sie (mit) vertritt demonstriert werden.
In NRW gibt es eine Demonstration in Köln. Start ist um 19 Uhr am Vorplatz des Hauptbahnhofs. Dankenswerterweise wird es eine gemeinsame Anreise aus Dortmund geben. Treffpunkt hierfür ist um 16:50 Uhr am Nordausgang des Hauptbahnfos. Wenn ihr aus Werne (oder Umgebung) mit uns nach Köln fahren wollt, empfehlen wir euch, den Zug in Werne um 16:05 Uhr zu nehmen. Es liegt mal wieder an uns, zu zeigen, dass Rassismus, Nationalismus, Antisemitismus und Co. nicht unwidersprochen bleiben – auch nicht wenn sie sich als Teil des Parlamentszirkus‘ inszenieren. Falls ihr nicht mit nach Köln fahren könnt, überlegt euch, was ihr vor Ort auf die Beine stellen könnt. Wer schweigt, stimmt zu!

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Erneut rechte Aufkleber in Werne – Blamage für Neonazi

Am vergangenen Donnerstag wurden erneut rechte Aufkleber in Werne entfernt. Verwendet wurden diesmal vor allem Aufkleber des „Kreisverbands“ Hamm der Partei Die Rechte, aber auch einzelne Exemplare mit anderen Motiven – etwa den bereits bekannten, den Nationalsozialismus verherrlichenden Aufklebern, die bereits Ende August in Werne verklebt wurden. Antifaschistische Aktivist*innen aus unterschiedlichen Zusammenhängen sammelten 32 Aufkleber ein. Weitere wurden bereits zuvor von Unbekannten entfernt. Betroffen war vor allem der Weg von der Steinstraße zur Saline. Die genaue Route legt die Vermutung nahe, dass es sich um den Heimweg eines Neonazis handelt.
Einerseits bedeutet das eine zumindest kurzfristige Steigerung rechter Aktivitäten, da erst vor Kurzem eine größere Menge Neonazi-Aufkleber in Werne aufgetaucht war. Andererseits ist der aktuelle Fall aber auch ein Beispiel der geringen Kompetenz Rechter in Werne. Sticker wurden etwa falsch herum oder auf ungeeignetem Untergrund (z.B. an Bäume) geklebt. Außerdem erwiesen sich die Aufkleber als qualitativ minderwertig, so blätterte von einigen bereits der Aufdruck ab. Last but not least scheint der Ausflug des Neonazis ein unrühmliches Ende gefunden zu haben. Mehrere noch nicht verklebte Sticker, die neben einen Mülleimer an der Saline geworfen wurden und zahlreiche bereits zerrissene Aufkleber im Umfeld des Mülleimers lassen darauf schließen, dass der Person entweder die Aufkleber entwendet wurden oder diese versuchte, sich der Aufkleber eilig zu entledigen. Dumm gelaufen.
Auch wenn Neonazis momentan ihre Begeisterung für Aufkleber wiederentdeckt zu haben scheinen, bleibt Werne eben doch ein ungemütliches Pflaster. Es gilt also, weiterhin die Augen offen zu halten und entschlossen zu intervenieren, wenn Neonazis versuchen, sich hier breit zu machen.

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