Am Samstag, dem 26.09., findet in Dortmund eine Demonstration der Gruppe Refugees Welcome Dortmund unter dem Motto „Solidarität mit ALLEN Geflüchteten“ statt. Den Aufruf der Gruppe, den wir unterstützen, findet ihr hier. Die Demonstration beginnt um 15 Uhr am Nordausgang des Dortmunder Hauptbahnhofs. Aus Werne lohnt sich also die Anreise mit der RB50 um 14:05 Uhr. Anstatt jetzt lange darüber zu reden, warum Menschen nach Dortmund fahren sollten, möchten wir hier lieber den Aufruf „Antifa supports Refugees Welcome“ unserer Freund*innen von der Autonomen Antifa 170 übernehmen, der es wunderbar auf den Punkt bringt:
Antifa supports Refugees Welcome
„Der Sommer 2015 neigt sich dem Ende entgegen, und er war widerlich. Dutzende Brandanschläge auf Unterkünfte für Asylbewerber, rassistische Zusammenrottungen vor ihren Türen und Gesetzesverschärfungen im Asylrecht sind die Auswüchse einer rassistischen Mobilisierung, die von Neonazis über Teile des Bürgertums bis in die Bundespolitik reicht. Parallelen zur Pogromstimmung der 1990er Jahre liegen nahe. Und mehr als einmal mussten sich in den lezten Monaten linksradikale und antifaschistische Gruppen schützend vor Flüchtlingsheime stellen, weil die Polizei es nicht wollte oder konnte.
Anders als in den zurzeit viel zitierten 1990er Jahren gibt es aber im Anschlagssommer 2015 auch eine Welle der Solidarität mit Geflüchteten. An vielen Orten, vielleicht sogar der Mehrzahl, entstehen Bürgerinitiativen, die sich die Unterstützung der Refugees mit Sachspenden, Deutschkursen, Rechtsberatung, Abschiebeblockaden und vielem mehr zum Ziel gesetzt haben. Unter der Parole “Refugees Welcome” hat sich eine Bewegung entwickelt, die sich der Hetze und der Gewalt gegen Geflüchtete entgegenstellt.
Wenn Antifaschismus nicht nur der Abwehrkampf gegen die übelsten Auswüchse des Neonazismus sein soll, ist es notwendig, die Verbindung zu anderen politischen Bewegungen zu suchen und auszubauen. Für uns ist es daher selbstverständlich, die Solidarität mit den Geflüchteten zu unterstützen, wo es uns möglich ist. Als Antifagruppe wollen wir da sein, wenn rechte Gruppierungen gegen Geflüchtete mobil machen – ob gegen ein Protestcamp in Dortmund oder eine Unterkunft in Heidenau. Neonazis versuchen im ganzen Land mit unterschiedlichem Erfolg, rechtsoffene Anwohner_innen gegen Geflüchtete in ihrer Nachbarschaft aufzuhetzen. Hier muss eine antifaschistische Bewegung intervenieren. Mit Aufklärung über die Hetzer, aber auch mit direkten Aktionen gegen diejenigen, die Bierflaschen oder Brandsätze werfen.
Es ist dabei wichtig, konkrete Hilfe für Geflüchtete und politische Interventionen nicht gegeneinander auszuspielen. Um es ganz klar zu sagen: Es ist richtig und wichtig, Kleidung, Spielzeug und Deutschkurse für Geflüchtete zu organisieren. Der abschätzige Blick derjenigen, die sich aus ihrem militanten Selbstverständnis zu fein sind, solche Hilfe als essentiellen Teil des Kampfes gegen Rassismus zu würdigen, ist nicht weniger reaktionär als das Gejammer der Leute, die Gewaltfreiheit um jeden Preis wollen und noch der Intervention in Heidenau vorwerfen, der “Sache” zu schaden. Wir brauchen einen positiven Bezug der verschiedenen Aktionsformen untereinander, wollen wir uns nicht isolieren und marginalisieren lassen.
Verzichten können wir allerdings auf den Zuspruch derjenigen, die in Pressekonferenzen das Engagement der Ehrenamtlichen loben und gleichzeitig Asylrechtsverschärfungen ins Werk setzen, die Geflüchteten aus den Balkanstaaten pauschal ihre Fluchtgründe absprechen und sie in Speziallager sperren, um möglichst effektiv abschieben zu können. Deren Antwort auf die Toten an den Grenzen nicht etwa sichere Fluchtwege, sondern die Verschärfung der Abschottung und damit der Lebensgefahr auf dem Weg nach Europa ist. Die sich an Pegida-Demonstrationen heranwanzen, um dann in Heidenau empört zu tun, wenn die rassistische Saat aufgeht. Mit diesen Leuten haben wir keine gemeinsamen Ziele, diese Leute stehen uns im Weg. Merkel, Gabriel, Ulbig und Tillich, Kraft und Jäger, Sierau und Hetmeier, sie mögen bitte die Fresse halten.
Die Konsequenz aus den Ereignissen der letzten Monate kann deshalb nur sein, sich zu organisieren. Bildet Antifagruppen oder schließt euch aktiven Gruppen an. Gründet einen Unterstützer_innenkreis für Geflüchtete oder helft den bestehenden bei ihrer Arbeit. Stellt euch mit euren Freunden gegen die Angriffe auf Geflüchtete, seien es Abschieber in Uniform oder Schläger mit Deutschlandfahnen.“
Also am 26.09. um 14:05 in Werne in den Zug setzen und in Dortmund für die Solidarität mit Geflüchteten und gegen rechte Hetze demonstrieren! Refugees are welcome here!