Teaser gegen 1000 Kreuze

Auch nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten dreht sich die Welt 2017 noch weiter. Einerseits bleiben uns also viele schöne Dinge auch in diesem Jahr erhalten, andererseits gilt das leider auch für jede Menge Dinge, auf die wir echt gerne verzichten können. Einen Ehrenplatz auf unserer persönlichen Liste solcher Unzumutbarkeiten belegt der jährliche sogenannte „1000-Kreuze-Marsch“ christlicher Fundamentalist*innen durch Münster im März. Vorrangig geht es den Teilnehmer*innen darum, gegen Schwangerschaftsabbrüche und das Recht von Schwangeren, über ihren eigenen Körper selbst bestimmen zu dürfen, zu protestieren. Als Einstimmung auf die diesjährigen Gegenproteste, dokumentieren wir hier schon mal den ersten Aufruf von Gegen 1000 Kreuze. Haltet euch auf dem Laufenden, denn der genaue Termin des Marsches und der Gegenproteste steht noch nicht fest.
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Nationalismus ist keine Alternative NRW gegründet

Mit uns ist zu rechnen!

Wir, antifaschistische und linke Gruppen aus ganz NRW, haben uns zu „NIKA NRW“ zusammengeschlossen. In Zukunft werden wir gemeinsam der AfD, dem organisatorischen Rückgrat des gesellschaftlichen Rechtsrucks, entschlossen entgegentreten. Gemeinsam werden wir unsere grundsätzliche Kritik am wachsenden Rassismus in der Gesellschaft, sowie der Abschottungspolitik Europas noch lauter auf die Straße bringen.

Die AfD – Eine Gegnerin auf allen Ebenen

Der sogenannte Rechtsruck ist ein Phänomen, das in allen westlichen, spätkapitalistischen Staaten von Österreich über Ungarn bis in die USA um sich greift. Die Situation in diesen Staaten lässt erahnen, was passiert, wenn rechte Positionen immer mehr Macht erlangen und die Gesellschaft spürbar nach rechts rückt. Die AfD ist, wie viele ihrer Pendants aus anderen Ländern, nicht „nur“ offen rassistisch und sexistisch, sondern auch ihre sozialen und ökologischen Positionen stehen im Gegensatz zu allem, was fortschrittlich ist. Sie spricht Menschen, welche nicht in ihr Weltbild passen, grundlegende Rechte zur Beteiligung am gesellschaftlichen Leben ab. Für uns gilt daher: Mit dieser Partei gibt es keine Diskussion!

Wir bereiten der AfD einen heißen Wahlkampf!

2017 wird in NRW gleich zweimal gewählt. Das bedeutet, dass die AfD auch hier einen rassistischen Wahlkampf führen wird, wie wir ihn bereits aus anderen Bundesländern kennen. Als „NIKA NRW“ werden wir uns der AfD und ihren Vorstellungen von einer reaktionären Gemeinschaft widersetzten, sei es im Alltag, bei ihren Wahlkampf-Ständen, oder bei ihrem für den 22. und 23. April angesetzten Bundesparteitag in Köln. Dort wollen sich die Menschenfeinde kurz vor der Landtagswahl nochmal groß präsentieren und ihren Wahlkampf im bevölkerungsreichsten Bundesland pushen. Zusammen mit vielen weiteren Antifaschist_innen werden wir alles daran setzen diese Pläne zu durchkreuzen. Eine Mobilisierung kann für uns jedoch nicht alles sein. Deshalb werden wir auch in vielen anderen Städten, an vielen anderen Tagen aktiv sein! Kein Raum für rechte Hetze! Wir versprechen schon jetzt einen heißen Wahlkampf!

Kein Burgfriede in der Festung Europa!

Wir betreiben dabei natürlich keinen Wahlkampf für CDU, SPD, Grüne und co., denn die Forderungen der AfD werden auf Bundes- und Landesebene von den etablierten Parteien durchgesetzt. Am heftigsten äußert sich das in der Abschottungspolitik der EU. Deshalb wird sich unser Engagement nicht nur gegen die AfD richten, sondern auch gegen diese menschenverachtende Politik und die Akteur_innen, die sie ermöglichen.

Den Kampf gegen die AfD wollen wir mit den vielen Mitstreiter_innen gemeinsam führen, die sich nicht mit den rassistischen Zuständen abgefunden haben und deren Ziel nicht der Standortschutz eines vermeintlich „besseren“ Deutschlands ist, sondern die für eine andere, solidarische Gesellschaft einstehen. „NIKA NRW“ ist für uns eine „Mitmach-Kampagne“ und die Vernetzung untereinander, sowie der gemeinsame Schritt in die Offensive, wird uns als radikale Linke gemeinsam stärken. Für uns gehört dazu auch immer, sich mit den Kämpfen der Geflüchteten solidarisch zu zeigen und mit ihnen gemeinsam für ihre Rechte zu streiten.

Deshalb rufen wir alle auf: Lasst uns im Wahljahr und darüber hinaus gegen die AfD, den Rechtsruck und die Festung Europa vorgehen. Lasst uns gemeinsam für eine bessere Gesellschaft kämpfen! Unsere Solidarität kennt keine Grenzen!

NIKA NRW

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PM: Rechter Hetze nicht den Raum überlassen

„Aber sind Nazis nicht die, die seit jeher, sich dem Gemeinwesen und damit den Kindern verpflichtet fühlen?“ (Fehler im Original) steht da in schwarzen Buchstaben. Was sich anhört wie ein schlechter Witz, ist ein Auszug aus einem Flyer, der Anfang Oktober in Werne in Briefkästen gesteckt worden ist – und die Urheber*innen meinen den Satz bitterernst. Über das Jahr 2016 sind in Werne an verschiedenen Orten solche Flyer aufgetaucht. Wenn sich auch der genaue Inhalt unterscheiden mag, verbinden sie doch die inhaltlichen Schwerpunkte. „Die Flyer, die eindeutig dem rechten Spektrum zuzuordnen sind, setzen sich vor allem zusammen aus der Leugnung der Verbrechen des Dritten Reichs im Allgemeinen und der Leugnung des Holocaust bzw. der Shoah im Speziellen sowie antisemitischen Verschwörungstheorien“, fasst Lena Milani, Sprecherin der Antifa Werne, zusammen. Aufgrund der teils sehr abstrusen Verschwörungen, die die unbekannten Autor*innen der Flyer an die Wand malen, ist nicht davon auszugehen, dass die Texte von vielen Menschen ernstgenommen werden – so wird auf einem der Zettel Angela Merkel als „Mutter Jüdin“ bezeichnet, als Handlangerin einer angeblichen jüdischen Weltverschwörung.
Dennoch sieht es die Antifa Werne als ihre Aufgabe, die Aussagen der Rechten so nicht im Raum stehen zu lassen. „Zum einen sind wir der Meinung, dass rechte Parolen generell nicht unwidersprochen hingenommen werden dürfen. Zum anderen wollen wir dafür sensibilisieren, dass die Aussagen in den Flugblättern vielleicht vielen zu abgedreht sein dürften, antisemitische oder rassistische Vorurteile aber dennoch weit verbreitet sind“, erklärt Milani, „deshalb haben wir einerseits eigene Flyer gedruckt, die wir dort verteilen wollen, wo die Rechten ihre Hetze verbreiten wollten. Zusätzlich stellen wir auf unserer Homepage eine ausführlichere Kritik an den Inhalten der rechten Flyer bereit“. Der erste Eintrag zu dem Flyer mit dem eingangs erwähnten Zitat kann bereits hier auf dem Blog gelesen werden. Weitere werden in den nächsten Tagen ergänzt. Falls Menschen Informationen über diese oder weitere Flyer haben – beispielsweise wo oder wann sie verteilt worden sind – kann die Antifa Werne über E-Mail kontaktiert werden. „Wir freuen uns über Hinweise. Wir möchten möglichst vollständig rechte Umtriebe dokumentieren“, so Lena Milani.

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Aufruf zur Antira-Demo in Lünen

Noch ist nicht klar, wer in der Nacht vom 22. auf den 23. Oktober mit Stahlkugeln auf eine Unterkunft für Geflüchtete in Lünen-Süd geschossen hat. Wahrscheinlich wird es auch nie geklärt werden. Sicher ist hingegen, dass es bereits im vergangenen Jahr ähnliche Angriffe in und um Lünen gab. Ob Stahlkugeln, Schreckschusswaffen oder Luftpistolen – die Angriffe auf die Unterkünfte Asylsuchender oder auf als „Ausländer“ gelesene Menschen mit und ohne Migrationshintergrund im Kreis Unna sind real. Auch wenn die Täter*innen also unbekannt bleiben, ist ein rassistischer Hintergrund mehr als wahrscheinlich. Dies gilt umso mehr, wenn wir uns vergegenwärtigen, dass solche Angriffe in Deutschland aktuell an der Tagesordnung sind.
Dass sie auch im Kreis Unna verübt werden, mag manche verwundern, denn rechte Szenen sind hier im Vergleich zu den umliegenden Städten wie Dortmund oder Hamm eher schwach aufgestellt. Wenn mensch sich allerdings vor Augen hält, dass es für derartige Taten nicht des Klimas einer rechten Hochburg bedarf, sondern lediglich des sich radikalisierenden Rassismus‘, der seit einigen Jahren überall in Deutschland, in Europa und natürlich auch hier an die Oberfläche drängt, dann überrascht es eigentlich kaum. Die AfD ist Ausdruck dieses neuen Selbstbewusstseins, mit dem rassistische Vorurteile artikuliert und in Taten umgesetzt werden. Auch wenn die rechtspopulistische Partei es besser als andere Parteien versteht, die „besorgten Bürger*innen“ hinter sich zu sammeln, ist auch sie nicht die Verursacherin der Rassismuskrise, die Geflüchtete zur existenziellen Bedrohung für das imaginierte „Abendland“ stilisiert. Der Rechtsruck hatte Vorläufer*innen wie die Sarrazin-Debatte, und dass das Thema Migration in Deutschland immer wieder rechten Hetzer*innen Auftrieb verschafft, ist nicht erst seit den 90er Jahren bekannt. Unsere Gesellschaft hat ein gewaltiges Problem mit rassistischen Einstellungen, und sollte der momentane Rechtsruck noch gestoppt werden, werden diese weiterhin bleiben. Uns geht es daher nicht nur um Solidarität mit Geflüchteten, sondern auch darum, dass sich hier noch einiges mehr ändern muss, wenn wir nicht in 20 Jahren mit der nächsten rassistischen Welle rechnen wollen.
Wir rufen daher zur Beteiligung an der antirassistischen Demonstration in Lünen am 19. November um 12 Uhr am Hbf Lünen auf. Zeigen wir, dass wir solidarisch an der Seite der Menschen stehen, die mit uns das Ziel teilen, Rassismus konsequent zu bekämpfen. Aus Werne empfiehlt sich die Anreise mit dem Zug um 12:05 Uhr (keine Sorge, die Demo wird uns nicht weglaufen).

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Gedenkkundgebung am 9.11. in Werne

Vor 78 Jahren brachen im gesamten Deutschen Reich (und teilweise darüber hinaus) die sogenannten Novemberpogrome aus, die ihren Schwerpunkt vor allem in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 hatten. In unzähligen Städten zerstörten Nazis gemeinsam mit den „ganz normalen Bürger*innen“ Synagogen, plünderten jüdische Geschäfte und jagten Jüd*innen oder solche, die sie dafür hielten. Die Pogrome zeigten den Nazis nicht nur, dass große Teile der Bevölkerung ihren Antisemitismus teilten und diesem bereitwillig Taten folgen ließen, sondern können auch als einer der wichtigsten Schritte auf dem Weg zur gezielten Vernichtung von schätzungsweise 6 Millionen Jüd*innen, dem Holocaust, gesehen werden.
Auch im kleinen Werne gingen Nazis und Bürger*innen-Mob auf jüdische Menschen los, zerstörten ihre Geschäfte und die örtliche Synagoge. Auch im kleinen Werne verlief eine Aufarbeitung dieser Taten nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg nur zögerlich. Und auch im kleinen Werne zeichnet sich – wie auch im Rest des Landes der Täter*innen – ab, dass zu viele Menschen der Meinung sind, mit der Vergangenheit habe mensch sich nun lange genug ’rumgeschlagen. Während hier Menschen antisemitische Hetzbotschaften verteilen und den Holocaust leugnen, schlagen sie anderswo Jüd*innen zusammen oder fordern, mit dem angeblichen „Schuldkult“ zu brechen. Die Leute, die gestern noch gesagt haben, es müsse auch mal Schluss sein mit dem ständigen Erinnern, sowas könne ja nie wieder passieren, sind heute auf den Straßen und ziehen mit Fackeln vor die Unterkünfte von Geflüchteten oder schänden jüdische Gräber. Was früher zwar da, aber tabuisiert war, sprechen sie nun wieder (am liebsten im sozialen Netzwerk) offen aus: den Wunsch, endlich wieder Täter*innen zu sein, endlich wieder wie die Großeltern zu sein, endlich wieder Volksgemeinschaft zu sein.
Wir rufen daher zur Beteiligung an der jährlichen Gedenkveranstaltung in Werne auf, um die Erinnerung an die Verbrechen der Deutschen nicht verblassen zu lassen. Wir sagen aber auch, dass Erinnern mehr bedeutet. Die Antisemit*innen, die Rassist*innen, die Nationalist*innen von heute sind genau wie damals keine abstrakte Masse an irgendeinem entfernten Ort. Sie sind Familienangehörige, Mitschüler*innen, Bekannte, Lehrer*innen, Nachbar*innen, Kolleg*innen – und das Repertoire an Möglichkeiten, sich mit ihnen auseinanderzusetzen, ist groß.

Die städtische Gedenkveranstaltung am Mittwoch, dem 9. November, beginnt um 16:45 Uhr in der Marktgasse am ehemaligen Standort der Synagoge.

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3.10.: Schluss mit dem Nazischeiß!

Im nahe gelegenen Hamm findet seit Jahren Anfang Oktober – meist am 3. Oktober – ein Naziaufmarsch statt. Früher organisierte ihn die Kameradschaft Hamm, seit ihrem Verbot ist es ihre Nachfolgestruktur, der dortige Verband der Neonazipartei Die Rechte. So kontinuierlich wie die Naziaufmärsche stattfinden, so kontinuierlich stellten sich ihnen Antifaschist*innen entgegen. Dieses Jahr allerdings ist etwas anders am 3. Oktober. Nachdem eine Anmeldung der Neonazis für diesen Termin bereits erfolgt war, ist diese nun zurückgezogen worden.
Das antifaschistische Jugendbündnis haekelclub590 ruft dennoch weiterhin zu einer Demonstration auf, um eigene Inhalte gegen den gesellschaftlichen Rechtsruck, die AfD, geflüchtetenfeindliche Politik und Nazis jedweder Couleur auf die Straßen zu tragen (Aufruf). Unter dem Motto „Schluss mit dem Nazischeiß!“ soll gezeigt werden, dass sich Antifaschismus nicht bloß in der Reaktion auf Naziaufmärsche ergeht. Der aktuelle Rechtsruck zeigt, dass ein reines Fokussieren auf Neonazis und ihre Umtriebe nicht ausreicht. Akteur*innen wie Pegida oder die AfD machen Positionen, wie sie von Naziaufmärschen bekannt sind, auch wieder in Talkshows, in Zeitungen, kurzum: in dieser angeblichen „Mitte der Gesellschaft“ salonfähig.
Dieser Entwicklung gilt es sich entgegenzustellen. Wir beteiligen uns daher an der Demonstration am 3. Oktober in Hamm. Beginn ist um 11 Uhr am Willy-Brandt-Platz. Selbst wenn die Neonazis an diesem Tag tatsächlich nicht durch Hamm laufen sollten, gibt es genug Gründe als Antifaschist*in oder Antirassist*in auf die Straße zu gehen.

Schluss mit jedem Nazischeiß!

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„Es reicht!“ – Teil 2

Morgen findet in Dortmund die zweite Demonstration der „Es reicht!“-Kampagne gegen rechte Gewalt statt. Nach einer Serie rechter Angriffe Dortmunder Neonazis auf politische Gegner*innen von Ende Juli bis Mitte August gab es bereits am 19. August eine erste Demonstration nach Dortmund-Dorstfeld. Nun steht die zweite Aktion an. Beginn ist um 13 Uhr am Nordausgang des Dortmunder Hauptbahnhofes an der Gedenkstätte Steinwache. Dass die Kampagne notwendig ist, zeigt sich auch daran, dass es weitere rechte Angriffe gab. Aufsehen erregte außerdem ein Vorfall während einer Kundgebung der Neonazi-Partei Die Rechte in der Dortmunder Nordstadt: ein bekannter Neonazi bedrohte Antifaschist*innen mit einem Messer und zeigte den verbotenen Kühnen-Gruß, ohne dass umstehende Polizist*innen einschritten – erst der Protest von antifaschistischer Seite bewirkte eine Strafverfolgung. Wir rufen daher alle antifaschistisch engagierten Menschen dazu auf, sich an der morgigen Demonstration zu beteiligen. Im folgenden dokumentieren wir den Aufruf der Autonomen Antifa 170 aus Dortmund:
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Samstag nach Werl gegen die AfD

Dieses Wochenende findet in Werl bei Soest erneut ein Landesparteitag der NRW-AfD statt. Von antifaschistischer und antirassistischer Seite wird es Proteste gegen diese Veranstaltung in der Werler Stadthalle geben. Dass die AfD eine große Rolle im derzeitigen Rechtsruck, der durch die Gesellschaft geht, spielt, ist kein Geheimnis. Ihre regelmäßigen rassistischen Ausfälle sind medial ebenso präsent wie ihre Verbindungen in neurechte und rechtsradikale Kreise. Ihre Hetze gegen Geflüchtete und gegen „den“ Islam sind so omnipräsent wie ihr Verlangen nach dem Unfug, der gerne als „traditionelles Familienverständnis“ bezeichnet wird und in der Praxis patriarchale Strukturen, die Ablehnung von Gleichberechtigung der verschiedenen Geschlechter und Sexualitäten und das Rückgängigmachen feministischer Errungenschaften meint. Auch die Tatsache, dass die AfD sich zwar als gerne als Vertreterin der „kleinen Leute“ darstellt, ihre wirtschaftlichen Forderungen aber insbesondere diesen Menschen das Leben noch schwerer machen würden, ist nichts Neues mehr. Die Gründe für Protest gegen die AfD und ihre Fans sind damit ebenso bekannt wie vielfältig. Wenn Wahlerfolge der AfD wie zuletzt in Mecklenburg-Vorpommern sich in NRW im nächsten Jahr nicht wiederholen sollen, dann müssen die AfD und ihre Positionen in Zukunft wesentlich stärkeren Gegenwind erhalten.
Am Samstag wollen wir damit anfangen. Zahlreiche Gruppen wollen morgen ein Zeichen setzen und gegen den Landesparteitag auf die Straße gehen. Zunächst soll versucht werden, die Veranstaltung zu blockieren und anschließend soll es eine Demonstration durch Werl geben. Treffpunkt für eine gemeinsame Anreise nach Werl ist der Nordausgang des Dortmunder Hauptbahnhofs um 7:45 Uhr. Aus Werne empfiehlt sich also die Anreise mit der RB50 um 7:05 Uhr.

Kommt mit uns nach Werl! Beteiligt euch an den Aktionen und kommt anschließend zum „Nationalismus ist keine Alternative“-Block auf der Abschlussdemonstration. Beginnen wir damit, an den möglichen Erfolgen der AfD zu sägen!

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Neonazi-Aufkleber in Werne entfernt

Mit ein wenig Verspätung dokumentieren wir hier die bereits in der Lokalpresse erschienene Pressemitteilung des Werner Bündnisses gegen Rechts „Auch das ist Werne“. Hintergrund sind zahlreiche im Bereich der Innenstadt verklebte rechtsradikale Sticker. Aber lest selbst. Abschließend wollen wir dazu aufrufen, die Augen offen zu halten und Neonazis, ihre Aktivitäten, ihre Aufkleber oder Graffiti zu melden – gerne per Mail.

PM des WBgR – „Auch das ist Werne“

Am vergangenen Wochenende fand in Werne ein internationales Straßenfestival statt. Künstler*innen aus aller Welt präsentierten ihre vielfältigen Shows und gestalteten schöne Veranstaltungen. Die Botschaft des Festivals war: das ist Werne. Aber Werne ist auch, dass in der Facebook-Gruppe „Was in Werne passiert !“ in einer Diskussion über scheinbar linke Graffiti antifaschistisches Engagement als überflüssig erklärt wird. „Und da stellt sich mir unweigerlich die Frage….Wieso? Werne ist ja nun nicht so das rechte Pflaster also warum überall diese Graffitis?“, schwadronierte etwa ein User (Fehler im Original). Streetart ist sicherlich ein umstrittenes Thema, die Behauptung, dass Engagement gegen rechte Ideologien in Werne unnötig sei, wurde aber vom vergangenen Wochenende ad absurdum geführt. So wurde parallel zum Straßenfestival im Bereich der Innenstadt eine größere Anzahl rechtsradikaler Aufkleber verklebt. Diese stammten von dem Internetversand der Neonazi-Partei Die Rechte aus Dortmund: antisem.it. Der Name des Versands ist bei den Neonazis aus der Ruhrgebietsstadt bekanntermaßen Programm und verdeutlicht, dass Menschen, die dort ihre Aufkleber beziehen, nicht auf angebliche Dumme-Jungs-Streiche aus sind.
So wurden in Werne etwa auch vor einem Haus in der Burgstraße rechtsradikale Aufkleber verklebt, in dem bis zur NS-Diktatur Jüd*innen gelebt hatten, von denen nur eine Person fliehen konnte und den Holocaust überlebte. An der nach der Holocaust-Überlebenden Marga Spiegel benannten Sekundarschule wurden ebenfalls einige der Aufkleber angebracht. Außerdem findet sich dort ein „Addolf“[sic!]-Graffito, das möglicherweise im Zusammenhang mit den Aufklebern steht. Weitere dem Werner Bündnis gegen Rechts bekannte Aufkleber befanden sich unter anderem am Jugendzentrum JuWeL, am Roggenmarkt, im Becklohof, in der Bonenstraße (auch dort vor einem ehemals von Jüd*innen bewohnten Haus), der Burgstraße, der Steinstraße und im Bereich zwischen der Apotheke am Solebad und dem ehemaligen Jugendzentrum Rapunzel. Vor dem früheren Jugendzentrum, das nun als Unterkunft für Geflüchtete genutzt wird, klebte die Botschaft „Asylheime dichtmachen!“. Erwähnenswert ist außerdem ein entfernter Aufkleber der ‚Grauen Wölfe‘, einer rechtsradikalen türkischen Bewegung, die auch in Deutschland Fuß gefasst hat. Dieser steht allerdings mit Sicherheit nicht in Verbindung zu den frisch geklebten Neonazi-Aufklebern.
Ein gutes Dutzend engagierter Menschen folgte einem spontanen Aufruf, die rechte Propaganda aus dem Stadtbild zu entfernen. Das Werner Bündnis gegen Rechts möchte sich bei diesen Helfer*innen nochmals ausdrücklich bedanken. Sprecher des Bündnisses, Philipp Müller, dazu: „Solches Engagement gegen Rechts gehört gewürdigt – vielleicht gelangt der eine oder die andere Facebook-Diskutant*in ja zu der Erkenntnis, dass es durchaus Gründe dafür gibt, dass Neonazis hier in der Öffentlichkeit kaum wahrnehmbar sind. Die Behauptung, in Werne gäbe es keine Neonazis, ist angesichts ihrer Aktivitäten nicht haltbar. Wir bleiben weiterhin aktiv gegen rechte Ideologie“.

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Es reicht – Demo gegen rechte Gewalt

Heute findet in Dortmund eine Demonstration gegen rechte Gewalt statt. Hintergrund der Demo, die nach Dorstfeld laufen soll, ist eine Reihe von Neonazi-Angriffen auf Dortmunder Linke und Antifaschist*innen und insbesondere eine Attacke am letzten Sonntag, bei der ein Messer eingesetzt wurde, um einen Antifaschisten zu verletzen (Übersicht und Einordnung). Wir werden uns an der Demonstration beteiligen, die um 12 Uhr an den Katharinentreppen am Dortmunder Hauptbahnhof startet. Des weiteren möchten wir euch den Aufruf mit Anreiseempfehlung des Werner Bündnisses gegen Rechts ans Herz legen, den wir im Folgenden dokumentieren, und eine Text der Antifaschistischen Union Dortmund zu rechter Gewalt.

Aufruf des WBgR

Eine Demonstration gegen rechte Gewalt unter dem Motto „Es reicht!“ findet am Samstag, dem 20. August, um 12 Uhr in Dortmund statt. Start der Route ist an den Katharinentreppen direkt am Hauptbahnhof. Anlass ist eine Serie von Übergriffen auf antifaschistisch Engagierte durch Neonazis seit Ende Juli, die am vergangenen Sonntag mit einer Messerattacke ihren derzeitigen Höhepunkt fand. Der Betroffene, ein Mensch aus Dortmund, der sich gegen Neonazis engagiert, wurde vor seiner Haustür von drei Vermummten angegriffen, von denen einer ein Messer zog und zweimal zustach. Der Verletzte konnte fliehen, musste aber im Krankenhaus behandelt werden. Dass Neonazis nicht nur mitunter tödliche Gewalt gegen diejenigen ausüben, die nicht in ihr rassistisches und antisemititsches Weltbild passen, sondern auch gegen jene, die sie als politische Gegnerinnen und Gegner ausmachen, ist nichts Neues – auch nicht in Dortmund. Neonazis ermordeten hier bereits mehrere Menschen wie Thomas Schulz oder Mehmet Kubasik. Dennoch stellt die neueste Angriffserie im Vergleich zu den letzten Jahren eine neue Stufe an Intensität dar.
Das Werner Bündnis gegen Rechts beteiligt sich daher an der Demonstration, um den Betroffenen rechter Gewalt unsere Solidarität auszudrücken und den Neonazis zu zeigen, dass ihre Einschüchterungsversuche nicht verhindern werden, dass sich ihnen mutige Menschen in den Weg stellen. Für alle Werner Bürgerinnen und Bürger, die auch an der Demonstration teilnehmen möchten, empfehlen wir die Anreise mit der Eurobahn um 11:05 Uhr am Bahnhof Werne.

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