75 Jahre Befreiung Wernes

Der 31. März war ein besonderer Tag, der 75. Jahrestag der Befreiung Wernes durch die Aliierten. Leider war ein größeres Gedenken bedingt durch die Corona-Pandemie nicht möglich. Das Werner Bündnis gegen Rechts hat sich also andere Wege gesucht und eine Gedenkaktion am Zwangsarbeiter*innenfriedhof durchgeführt. Wir möchten die Gelegenheit nutzen und im Folgenden die Mitteilung des Bündnisses dazu dokumentieren*:

Am 31. März jährte sich die Befreiung der Stadt Werne vom Nationalsozialismus. Vor 75 Jahren kapitulierte die Stadt vor den anrückenden amerikanischen Streitkräften. Aus diesem Anlass führte das Werner Bündnis gegen Rechts eine kleine Gedenkaktion am Zwangsarbeiter_innenfriedhof in Werne durch.
„Ursprünglich hatten wir eine Kundgebung geplant. Diese Pläne haben wir aber bereits Mitte des Monats verworfen, um der Verbreitung des Coronavirus’ nicht weiter Vorschub zu leisten“, erklärt Sprecher Philipp Müller. „Da wir das Datum aber dennoch wichtig finden, haben wir uns zu einem kleinen Gedenken entschlossen“. So wurden auf dem Friedhof Gläser mit Teelichtern und Botschaften wie „Kein Vergessen“ oder „Nie wieder“ aufgestellt, um der Opfer des NS zu gedenken.
„Für uns ist der 31. März der Tag der Befreiung. Auch wenn es eine Befreiung gegen den Willen vieler der damaligen Einwohner_innen war, wurden wir nachfolgenden Generationen vor einem Leben im Nationalsozialismus bewahrt. Und auch all jene, die Widerstand geleistet haben, die sich verstecken mussten und so der Verfolgung entgingen sowie die Menschen in den Zwangsarbeiter_innenlagern wurden an dem Tag befreit. Wir wollen aber auch daran erinnern, dass für viele Menschen diese Befreiung zu spät kam. Davon zeugen nicht zuletzt dieser Friedhof und die Stolpersteine in der Stadt“, so Müller. „Die Befreiung vor 75 Jahren ist für uns aber auch eine, die immer wieder auf’s Neue gegen die geistigen Erb_innen der Nazis verteidigt werden muss. Heute zu gedenken, bedeutet für uns auch, sich morgen wieder Neonazis und rechten Parteien und Banden in den Weg zu stellen.“

* Der Dank für das Foto geht ebenfalls an das Werner Bündnis gegen Rechts

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