12.10.: Kundgebung gegen antisemitische Gewalt in Werne

Wir dokumentieren im Folgenden die Ankündigung des Werner Bündnisses gegen Rechts (WBgR) zu deren Kundgebung am kommenden Samstag (12.10.) um 12:30 Uhr am Moormannplatz in Werne. Wir schließen uns dem Aufruf an. Kommt Samstag in die Innenstadt und zeigt euch solidarisch mit den Betroffenen antisemitischer Gewalt!

Am Samstag, dem 12.10., ruft das Werner Bündnis gegen Rechts um 12:30 Uhr bei der Partnerschaftsuhr am Moormannplatz zu einer Kundgebung anlässlich des Anschlags in Halle an der Saale vom vergangenen Mittwoch auf. Dort hatte ein bewaffneter Mann an Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, versucht, in die Synagoge einzudringen, in der zu dem Zeitpunkt zahlreiche Jüd*innen den Festtag begingen. Der Täter, der das Ziel verfolgte, möglichst viele „Anti-Weiße“ – bevorzugt Jüd*innen – umzubringen, schoss daraufhin auf Passant*innen und griff einen Imbiss an. Er tötete nach derzeitigem Stand zwei Meschen. In seinem Manifest tat der Täter seine antisemitische Ideologie kund und berief sich auf eine Reihe rechter Verschwörungstheorien.
Unter dem Motto „Gegen jeden Antisemitismus“ möchte das Bündnis gegen Rechts daher ein Zeichen der Solidarität mit den Betroffenen des Anschlags und den Opfern antisemitischer Gewalt setzen sowie der Getöteten gedenken.

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5 Jahre WBgR!

Das Werner Bündnis gegen Rechts ist vor einigen Wochen 5 Jahre alt geworden. Als Teil des Bündnisses möchten wir uns herzlich bei allen bedanken, die seit einem halben Jahrzehnt gemeinsam mit uns die Arbeit im Bündnis stemmen. Mögen noch viele weitere Jahre folgen! Wir möchten an dieser Stelle die vollständige Pressemitteilung des WBgR zu diesem Anlass dokumentieren. Außerdem sei darauf hingewiesen, dass auch die Antifa Werne Anfang September wieder Geburtstag gefeiert hat. Uns gibt es jetzt bereits seit 8 Jahren! Geschenke und Glückwunschkarten nehmen wir und/oder das Bündnis am Samstag auf der ‚Solidarität ist die Alternative!‘-Demo entgegen. So, nun lassen wir das WBgR sprechen:

5 Jahre Werner Bündnis gegen Rechts

Fünf Jahre ist es her, dass am 8. September 2014 das Werner Bündnis gegen Rechts, kurz: WBgR, gegründet wurde. „In Dortmund war Anfang des Jahres das BlockaDO-Bündnis an den Start gegangen, um die unterschiedlichen, bereits bestehenden Bündnisse an einen Tisch zu bringen und erstmals seit langem wieder gemeinsam gegen den Neonaziaufmarsch am 1. Mai zu protestieren. Etwas Ähnliches wollten wir auch in Werne: unterschiedliche Akteur*innen, die sich hier gegen Rechts engagierten zusammenbringen“, erinnert sich Philipp Müller, Sprecher des Bündnisses.
Auf Dauer war das Bündnis dabei gar nicht unbedingt angelegt. Zunächst ging es vor allem um die Unterstützung von Protesten gegen einen Aufmarsch von Neonazis in der Nachbarstadt Hamm. Gegen die rund 200 Rechten gingen 1000 Antifaschist*innen auf die Straße. Bereits im Hauptbahnhof gab es Blockaden gegen die anreisenden Neonazis. Bei der Nachbereitung der gemeinsamen Beteiligung an der Gegendemonstration in Hamm wurde beschlossen, weiterhin als Bündnis zusammenzuarbeiten.
„Das war am Anfang gar nicht so einfach. Wir wollten zwar alle den Gegenprotest in Hamm unterstützen, aber dauerhaft zusammen zu arbeiten war für die unterschiedlichen Gruppen und Einzelpersonen erstmal mit vielen langen Diskussionen verbunden“, erklärt Müller schmunzelnd, „Am Ende setzte sich allerdings die Überzeugung durch, dass der Wissensaustausch und die Vernetzung untereinander die Mühe wert sind. Zu einer eigenen Homepage konnten wir uns aber immer noch nicht durchringen“.
Mittlerweile ist das Bündnis ein eingespieltes Team auch wenn die Mitglieder nach wie vor auch ihre eigenen Perspektiven mitbringen. In den letzten Jahren hat das WBgR unter anderem Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit betrieben – immer auch mit Blick auf lokale Neonazis. Auch in der Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus’ und deren Aufarbeitung mischte sich das Bündnis früh ein. „Im November 2014 fand die erste eigene Kundgebung des Bündnisses in Werne statt. Im Anschluss an die städtische Gedenkveranstaltung am 9. November führten wir eine eigene Kundgebung zum Gedenken an die Novemberpogrome durch. Grund dafür war die Debatte um die damalige Gedenktafel am ehemaligen Standort der Synagoge, auf der der Propagandabegriff ‘Reichskristallnacht’ übernommen worden war. Darauf wollten wir aufmerksam machen“, bemerkt Philipp Müller.
Neben dem Austausch und der Vernetzungsarbeit ist aber das Unterstützen von Protesten gegen Neonazis in anderen Städten das Kerngeschäft des Bündnisses geblieben. Philipp Müller dazu: „Unser Ansatz war immer, klarzustellen, dass wir andere Städte unterstützen, wenn sich dort Rechte breitzumachen versuchen, weil wir in der glücklichen Lage sind, dass hiesige Neonazis kaum öffentlich auftreten. Und das handhaben wir auch weiterhin so. Diese Solidarität ist für uns eine Selbstverständlichkeit“.
Am häufigsten standen dabei Dortmund und Hamm auf der Liste und auch an diesem 3. Oktober wird das Bündnis gegen Rechts wieder zur Demonstration nach Hamm fahren – auch wenn der Neonaziaufmarsch inzwischen nicht mehr stattfindet. „Die Unterstützung der Demonstration in Hamm ist inzwischen schon Tradition und im fünften Jahr unseres Bestehens natürlich auch etwas Besonderes“, ergänzt Müller.
Den „Geburtstag“ gefeiert, hat das WBgR allerdings noch nicht. „Dazu sind wir bislang nicht gekommen. Die Vorbereitungen für die ‘Solidarität ist die Alternative!’-Demonstration in Werne am 28.09. haben uns einfach zu sehr beschäftigt“, erklärt Müller, „Aber wer uns gratulieren will, kann das gerne bei der Demonstration tun oder am 3. Oktober mit uns nach Hamm fahren“.
Das Werner Bündnis gegen Rechts wird der Stadt jedenfalls noch weitere Jahre erhalten bleiben.

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3 Wochen, 3 Demos in Werne und Umgebung

In den nächsten Wochen ist viel los in Werne und Umgebung. Deshalb wollen wir euch hier ein paar Infos zu den drei wichtigsten Terminen an die Hand geben. Schließlich muss das ja mal ausgenutzt werden, wenn im Hinterland so viel los ist.

20.09., Klimastreik in Werne

Am Freitag ist Werne zum ersten Mal auf der Weltkarte der Klimastreiks vertreten. Um 12 Uhr beginnt die Demonstration der Werner ‘Parents 4 Future’ am Solebadparkplatz. Am besten seid ihr schon ein wenig früher da. In Werne werden wie auch in rund 500 anderen Städten Menschen für konsequenten Klimaschutz auf die Straße gehen. Das finden wir absolut unterstützenswert. Neonazis und die AfD zu stressen, ist bei über 40°C halt auch nur halb so spaßig. Weitere Infos zum Klimastreik in Werne findet ihr hier.
Falls ihr gar nicht in Werne seid, ist das auch kein Problem, denn in vielen anderen Städten könnt ihr genauso gut für’s Klima demonstrieren gehen. Allein im Kreis Unna geht das u.a. in Lünen, Selm, Unna und Schwerte.

Falls ihr richtig motiviert seid, könnt ihr abends auch noch in Dortmund gegen Neonazis aktiv werden. Die wollen nämlich durch die Nordstadt demonstrieren, nachdem sie von ihrer Kundgebung dort vergangene Woche nicht so begeistert waren. Infos dazu findet ihr wie gewohnt bei den Dortmunder Antifagruppen oder auf twitter unter den üblichen Hashtags (#nonazisdo, #do2009).

28.09., Solidarität ist die Alternative!-Demo in Werne

Die Woche drauf findet in Werne dann die Demonstration gegen Rechtsruck und AfD in Werne unter dem Motto „Solidarität ist die Alternative!“ statt. Ein bisschen was haben wir dazu ja schon geschrieben, also sparen wir uns die langen Worte. Infos zur Demo findet ihr hier. Kommt mit uns am 28.09. um 12 Uhr vorm Bhf Werne auf die Straße für eine solidarische Gesellschaft. Werne bleibt ein ungemütliches Pflaster für die AfD!

03.10., Demo gegen rechte Strukturen in Hamm

Was wäre der Oktober ohne den jährlichen Abstecher nach Hamm am 3. Oktober? Eben! Also fahren wir auch dieses Mal in die Nachbarstadt und unterstützen dort die „Kein Raum für Nazis“-Demo des antifaschistischen Jugendbündnisses haekelclub590. Los geht’s um 13 Uhr in der Luisenstraße am Hbf Hamm. Den Aufruf findet ihr hier.

Also: Runter von der Couch, der gemütliche Herbst kann warten! Erstmal gibt’s viel Protest für Solidarität und Klimaschutz – gegen Neonazis und Rechtsruck!

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28.09.: Demo in Werne? Demo in Werne!

In Werne wird am 28. September unter dem Motto „Solidarität ist die Alternative!“ gegen AfD und Rechtsruck demonstriert. Ja, im sonst so ruhigen Werne. Start ist um 12 Uhr am Bahnhof Werne. Organisiert wird die Demonstration von einem breiten Kreis an Organisator*innen, zu dem auch das Werner Bündnis gegen Rechts gehört, dessen Teil wir sind. Informationen zur Demonstration findet ihr auf dem Demo-Blog. Haltet euch den Tag frei, bringt eure Freund*innen mit und kommt mit uns und vielen anderen auf die Straße!
Im Folgenden möchten wir den Aufruf der Organisator*innen dokumentieren.

Solidarität ist die Alternative!

+++Demonstration in Werne am 28.09.+++Start: 12 Uhr, Bahnhof Werne+++

Wir leben in Zeiten der Krise. Seit ungefähr zehn Jahren erleben wir eine ökonomische Krise, seit fünf Jahren eine sogenannte „Flüchtlingskrise“, die eigentlich „Rassismuskrise“ heißen müsste. Hinzu kommt z.B. noch die Klimakrise, aber auch die EU steckt in einer Krise. Alle diese sind internationale oder globale Krisen. Sie führen dazu, dass zahllose Menschen ihr Vertrauen in die schon immer brüchigen Glücksversprechen der Moderne verlieren. Und nun erleben wir einerseits, dass sich Menschen auf der Suche nach Antworten auf die Krisen unserer Zeit in großer Zahl autoritären „Lösungen“ verschreiben. Der Ruf nach der starken Führungsperson, das Bedürfnis nach der vermeintlichen Geborgenheit der nationalen Gemeinschaft bei gleichzeitigem Ausschluss „der Anderen“, die Ablehnung aller Verschiedenheit, die Sehnsucht nach Homogenität, das „Wir zuerst!“, das Verlangen danach, die „Schuldigen“ benennen und abstrafen zu können, treibt große Teile der Menschheit auf der ganzen Welt um. Anderswo spült dieser Rechtsruck Regierungen wie jene von Trump, Duterte, Bolsonaro oder Orbán an die Macht. Universelle Menschenrechte, die als Bollwerk gegen rechte Ideologie galten, werden von ihnen je nach Situation gegeneinander ausgespielt oder ganz in Frage gestellt. In Deutschland drückt er sich parlamentarisch vor allem in den Wahlerfolgen der AfD aus.

Rückwärts in die Zukunft?

Die AfD ist dabei Nutznießerin und Motor des Rechtsrucks zugleich. Sie befindet sich seit Jahren in einem Radikalisierungsrausch, in dem sich Partei, Basis und Umfeld gegenseitig zu immer weiteren Tabubrüchen, immer derberen Abwertungen von Gegner*innen und Minderheiten anstacheln. Das eigentliche Drama ist jedoch, dass relevante Teile der Gesellschaft mit nach rechts rutschen anstatt dem Sog Einhalt zu gebieten. Wenn in Zeitungen zur Debatte gestellt wird, ob es nicht vielleicht doch Quatsch sei, ertrinkende Menschen zu retten. Wenn von Konservativen die Verbindung von „Sozialem“ mit „Nationalem“ oder der Begriff der „Konservativen Revolution“ wieder salonfähig gemacht wird. Wenn Menschenrechte und demokratische Prinzipien beiseite geschoben werden – und das bereits ganz ohne Regierungsbeteiligung der AfD. Dann ist das ein Vorgeschmack dessen, was auch hierzulande wieder möglich sein kann, wenn Rechte hier in Machtpositionen gelangen. Und eben davon wähnen sich Teile der AfD nicht mehr weit entfernt.
Andererseits sehen wir auch die vielen Menschen, die sich auf die Suche nach anderen Lösungen – jenseits des nationalistischen Rückfalls und der autoritären Krisenverwaltung – machen. Und die sich der Tatsache bewusst sind, dass der Nationalismus nicht eine Antwort auf die Krisen unserer Zeit ist, sondern ein Angriff auf alles Fortschrittliche, das in den zurückliegenden Jahrzehnten erkämpft wurde. Die sich bewusst sind, dass Nationalismus keine Alternative ist.

Feminismus ist die Alternative

Nationalistische Strömungen auf der ganzen Welt eint ihr Hass auf Emanzipation und Frauenrechte, auf sexuelle Selbstbestimmung und das Abschütteln der Ketten einschränkender Rollenbilder. Sie wollen die Uhr so weit wie möglich zurückdrehen. Zurück in eine Zeit, in der Frauen hinterm Herd stehen und Kinder kriegen müssen, in der Männer zur Arbeit gehen und Haus und Hof schützen. Zurück in eine Zeit, in der Abweichungen von Heterosexualität nicht geduldet werden. Zurück in eine Zeit, in der sich alle in ihren festen Platz zu fügen haben.
Wir hingegen wollen eine Welt, die Freiheit und Glück für immer mehr Menschen ermöglicht. Eine solche Welt ist nicht zu haben, wenn unsere Möglichkeiten und Chancen schon vor der Geburt mit der Feststellung unseres Geschlechts festgeschrieben werden. Wenn nicht wir selbst über unsere Körper bestimmen dürfen. Wenn wir nicht leben und lieben können, wen und wie wir wollen. Wenn wir nicht ohne Angst verschieden sein dürfen.

Antirassismus ist die Alternative

Die AfD und ihre Partner*innen in Europa und der Welt streben nach der völkischen Nation, nach dem „reinen“, dem „authentischen“ Volk. Wer nicht dazu gehört, entscheidet die Logik von Blut und Boden. Menschen sollen da bleiben, wo sie geboren wurden. Menschen werden darüber definiert, wo und von wem sie geboren wurden. Diese Vorstellung heißt Rassismus und dabei ist in letzter Konsequenz gleichgültig, ob dieser biologisch über „Rassen“ oder kulturell über abgegrenzte „Kulturkreise“ begründet wird.
Wir hingegen wollen eine Welt, in der jede und jeder frei ist, sich zu bewegen. In der Herkunft nicht festschreibt, wer wir sind, mit wem oder wie wir leben. Die Geschichte der Menschheit ist immer eine von Austausch, Migration und Vermischung gewesen und sie wird es immer bleiben.

Antifaschismus ist die Alternative

Rechte aller Schattierungen arbeiten stetig daran, die Erinnerung an die Geschichte des Nationalismus‘ in Deutschland zu entsorgen. Die geforderten „erinnerungspolitischen Wenden um 180°“ und der Stolz auf die Verbrechen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen sind billige Versuche, schönzureden, was hässlicher nicht gewesen sein könnte. Konsequenterweise verdrehen sie Begriffe, erklären autoritäre Ideologie zu Freiheitsliebe, Unterdrückung zu Natürlichkeit und den antifaschistischen Widerstand gegen ihre Politik zum eigentlichen Faschismus.
Aber wir haben nicht vergessen, wie das Gift der völkischen Ideologie schmeckt. Wir sehen die Radikalisierung in den rechten Bewegungen und wir wissen, wohin diese führen. Sie schaffen ein Klima, in dem sich Neonazis dazu berufen fühlen, gegen die bereits entmenschlichten Gegner*innen nun auch physisch vorzugehen, wie nicht zuletzt der Mord an Walter Lübcke zeigt. Diesem Klima stellen wir uns entgegen. Wir treten ein für eine Welt, in der Rassismus, Nationalismus, Antisemitismus und Sexismus der Vergangenheit angehören.

Solidarität ist die Alternative

Wir haben riesige Demonstrationen und Kampagnen gesehen, die erahnen lassen, dass es auch noch einen anderen Entwurf davon gibt, wie unsere Zukunft aussehen kann. Es sind diese Menschen, die sich bei Seebrücke oder in lokalen Initiativen für, mit und als Geflüchtete engagieren, die bei Ende Gelände oder Fridays For Future für eine konsequente und sozial gerechte Bewältigung der Klimakrise ihre eigene Zukunft in die Wagschale werfen, die sich gegen Mietenwahnsinn und Verdrängung wehren, die am Frauenkampftag für ihre Rechte auf die Straße gehen, die ihre Rechte gegen verschärfte Polizeigesetze verteidigen. Es sind diese Menschen und alle, die sich ihnen verbunden fühlen, die uns Hoffnung machen. Am 28. September werden wir um 12:00 Uhr vom Bahnhof in Werne aus gemeinsam auf die Straße gehen. Schließen wir uns zusammen für eine bessere Zukunft. Wir mögen nicht immer einer Meinung sein, aber einig sind wir uns darin, dass der Rechtsruck keine akzeptable Alternative zum Bestehenden ist. Unsere Alternative heißt: Solidarität!

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25.05.: Alle Jahre wieder – Gegen Neonazis in Dortmund!

Nachdem die Neonaziszene sich am 1. Mai in Duisburg getroffen hat, war klar, dass irgendwann im Jahr auch noch ein Aufmarsch in Dortmund folgen wird. Dieser findet nun am 25. Mai statt, einen Tag vor den Wahlen zum Europaparlament. Der extrem rechte Auflauf dient damit zugleich als „Finale“ des Wahlkampfs der Partei „Die Rechte“. Wie immer ist mit uns bei den Gegenprotesten zu rechnen. Wir möchten euch daher hier einen Überblick über die Planungen und Weiteres geben. Also lest’s euch durch, packt eure Freund*innen ein und kommt mit uns, um gemeinsam den Neonazis ihr Event zu vermiesen.

Vorab…

Wie schon erwähnt: Den Neonazis geht es auch ein wenig um Wahlkampf. Wenn ihr daran interessiert seid, was „Die Rechte“ da eigentlich so fordert, könnt ihr zum Beispiel einen Blick in die Textreihe der Autonomen Antifa 170 werfen, die sich mit dem Programm und der dahinterstehenden Ideologie beschäftigt. Bislang sind zwei Artikel erschienen, einer zum Verhältnis von „Die Rechte“ zu Deutschland und Europa und einer zum Verständnis von „Die Rechte“ von Meinungsfreiheit und direkter Demokratie – zwei wichtigen Begriffen im Wahlkampf der Partei.
Aber auch abseits der textlichen Ebene ist gerade einiges los. In Werne wird bereits kräftig zu den Gegenprotesten am 25. Mai und der antifaschistischen Vorabenddemo am 24. Mai mobilisiert. Ein paar Beispiele haben wir etwa auf unserem twitter-Account dokumentiert. Oder ihr macht beim Spaziergang durch die Stadt einfach selbst ein wenig die Augen auf.
Außerdem kündigen die Faschist*innen an, morgen von 15 bis 17 Uhr eine Kundgebung in Lünen und weiteren Städten (möglicherweise auch im Kreis Unna!) durchführen zu wollen. Da weitere Infos erst später bekannt werden, solltet ihr euch am besten auf dem Laufenden halten und Augen und Ohren offen halten.

… und Vorabend

Bereits morgen, am 24.05., gibt es in Dortmund eine antifaschistische Vorabenddemo durch das Kreuzviertel. Start der Demonstration ist um 18:30 Uhr am Sonnenplatz. Ziel der Demonstration ist es, neben den Protesten am Tag des Aufmarsches selbst auch eigene linksradikale Inhalte auf die Straße zu tragen. Den Aufruf zur Demonstration unter dem Motto „Gegen den Rechtsruck“ findet ihr hier. Für regelmäßige Updates checkt ihr am besten regelmäßig den Hashtag #do2405 und achtet auf die Verlautbarungen der einschlägigen Gruppen und Kanäle.

Samstag, 25.05.

Samstag dann wollen die Neonazis durch den Stadtteil Hörde laufen. Wir unterstützen die Aktionen des Bündnisses BlockaDO gegen den rechten Auflauf. Treffpunkt für eine gemeinsame Anreise in Dortmund ist um 11 Uhr an der U-Bahn-Station Stadthaus. Das Werner Bündnis gegen Rechts empfiehlt daher in seiner Pressemitteilung die Anreise aus Werne am Samstag mit dem Zug um 10:03 Uhr. Einen Kurzaufruf zu den Gegenprotesten findet ihr hier. Für aktuelle Infos schaut regelmäßig nach dem Hashtag #do2505 in den sozialen Netzwerken.
Am Tag selbst bietet das Black Pigeon in Dortmund einen Raum, um sich auszuruhen, etwas zu essen und zu trinken und euch wiederzufinden, falls ihr euch verloren habt. Im Anschluss könnt ihr ab 18 Uhr zum „After-Demo-Tresen“ im Nordpol gehen und dort bei ein paar Drinks noch ein wenig Geld für antifaschistische Strukturen in Dortmund springen lassen. Und wo wir schon beim Thema Geld sind: BlockaDO bittet um Spenden. Also schaut doch mal, ob ihr noch ein wenig was auf der hohen Kante habt für einen guten Zweck.

Haltet euch auf dem Laufenden und kommt am Freitag und Samstag nach Dortmund. Gegen Rechtsruck und Neonaziaufmarsch!

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Nächste Woche: Gegen Neonazis und AfD – für eine linksradikale Perspektive!

Viel los in den nächsten drei Tagen! Wir wollen euch hier einen Überblick geben, was wann wo stattfindet und wo ihr weitere Infos bekommt. Also zückt eure Terminkalender, schnappt euch eure Freund*innen und dann sehen wir uns auf der Straße! Auf geht’s:

Montag, 29.04. (Witten)

Am Montag lädt der AfD-Kreisverband Ennepe-Ruhr im Wittener Saalbau zum sogenannten „Bürgerdialog“ – einem Veranstaltungsformat, mit dem die AfD derzeit durch die Republik tourt. Konkret sollen dort drei Bundestagsabgeordnete ihre rechte Partei anpreisen und dann mit dem Publikum diskutieren. Wie schon zuvor in anderen Städten formiert sich auch in Witten Protest gegen diese Bühne für die rassistischen, nationalistischen und antifeministischen Positionen der AfD. Um 17 Uhr startet am Hauptbahnhof Witten eine Gegendemonstration des Bündnisses Ennepe-Ruhr stellt sich quer (ENSSQ). Unterstützt die Wittener*innen morgen bei ihrem Protest gegen die AfD. Für weitere Infos empfehlen wir euch die Kanäle von ENSSQ und der Antifa Witten. Auf Twitter findet ihr Neuigkeiten unter dem Hashtag #WIT2904.

Dienstag, 30.04. (Bochum)

In Bochum findet Dienstag die inzwischen schon traditionelle „Revolutionäre Vorabenddemo“ am Abend vor dem 1. Mai, also am 30. April, statt. Los geht’s hier um 18 Uhr am Hauptbahnhof Bochum. Die Demonstration, die eigene linksradikale Inhalte transportieren möchte, die am 1. Mai oft bei Protesten gegen Neonazis und Co. untergehen würden, ist stets einen Besuch wert. Wenn ihr könnt, solltet ihr also auch diesen Termin wahrnehmen. Weiteres zur Demonstration (Aufruf, Mobivideo und so weiter) könnt ihr beim Infoportal antifaschistischer Gruppen aus Bochum oder den Kanälen der einzelnen Gruppen in Erfahrung bringen. Auf Twitter empfiehlt sich ein Blick auf den Hashtag #BO3004.

Mittwoch, 01.05. (Duisburg und so weiter)

Am 1. Mai gibt es wie gewohnt zahlreiche Veranstaltungen, deren Besuch sich mal mehr mal weniger lohnt. In diesem Jahr findet in Werne vermutlich wieder eine Kundgebung der AWO statt, die immerhin 2017 für ein wenig Aufregung in der Lokalpolitik sorgte. In Dortmund lädt die anarchistische Bewegung der Stadt erneut zur „Anarchistischen 1. Mai Demo“ um 18 Uhr am Westpark.
Insbesondere möchten wir euch aber ans Herz legen, die Genoss*innen an diesem Tag in Duisburg zu unterstützen. Dort wollen die Neonazis der Partei Die Rechte aufmarschieren. Das neue Bündnis RiseUp hat sich zum Ziel erklärt, diese Demonstration zu blockieren – ein Anliegen, das wir voll und ganz unterstützen. Wenn ihr das auch so seht, dann kommt mit uns am Mittwoch nach Duisburg. Eine gemeinsame Anreise gibt es um 10:20 Uhr am Hauptbahnhof Dortmund. Treffpunkt ist am Nordausgang vorm Cinestar. Weitere Infos findet ihr auf den Kanälen von RiseUp Duisburg oder unter dem Hashtag #DU0105. Auf nach Duisburg! Kein Fußbreit den Faschist*innen!

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Aufruf: Kein Europa der Vaterländer. Kein Vaterland Europa.

Unter dem Motto „Kein Europa der Vaterländer. Kein Vaterland Europa.“ ruft der nordrhein-westfälische Ableger der Kampagne Nationalismus ist keine Alternative (NIKA NRW) zu einer linksradikalen Intervention in den EU-Wahlkampf und einer Beteiligung der antifaschistischen Linken an den aktuellen Sozialen Bewegungen auf. Als Teil von NIKA NRW möchten wir den Aufruf im Folgenden dokumentieren und euch einladen, euch an der Sabotage nationalistischer Wahlkämpfe zu beteiligen. Weiterlesen

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7. Tag der Solidarität in Dortmund am 4. April

Am 4. April 2006 wurde Mehmet Kubaşık in seinem Kiosk in der Dortmunder Nordstadt vom NSU ermordet. Er war das achte Opfer der rassistischen Mordserie. Bis zur Selbstenttarnung 2011 wurden Hinweise auf ein rechtes Motiv hinter der Tat und den weiteren Morden und Anschlägen ignoriert. Stattdessen wurden die Opfer, ihre Angehörigen und ihr Umfeld verdächtigt, in kriminelle Machenschaften verwickelt (gewesen) zu sein. Im Sommer des letzten Jahres ging der NSU-Prozess zu Ende. Hinterbliebende und Beobachter*innen sind vom Ergebnis enttäuscht: vor Gericht standen nur das letzte noch lebende Mitglied des Kerntrios und einige wenige Unterstützer*innen, die mit recht milden Strafen davongekommen sind. Weder wurde das größere Umfeld des NSU untersucht, noch wurden die Verstrickungen staatlicher Behörden, insbesondere des Verfassungsschutzes, in die rechte Mordserie aufgeklärt – von Konsequenzen ganz zu schweigen. Im Gegenteil wurden die Kompetenzen des Verfassungsschutzes gestärkt und vor Gericht konnten Mitarbeiter*innen die Aufklärung ungestraft offen sabotieren.
In diesem Jahr jährt sich der Mord an Mehmet Kubaşık zum 13. Mal. Ein Bündnis aus rund 30 Organisationen ruft daher am 4. April bereits zum 7. Mal zum „Tag der Solidarität“ auf. Mit einer Reihe von Veranstaltungen und einer Demonstration sollen der Opfer gedacht, sich mit den Hinterbliebenen und allen Opfern rechter und rassistischer Gewalt solidarisiert und politische Konsequenzen gefordert werden. Wie auch in den vergangenen Jahren erklären wir uns mit diesem Anliegen solidarisch und rufen dazu auf, sich am Donnerstag an der Gedenkdemonstration zu beteiligen. Beginn ist um 18 Uhr vor der Mallinckrodtstraße 190 in Dortmund.

Uns geht es auch darum, zu mahnen: Die Mordserie des NSU ist weder ein Einzelfall, noch das bloße Produkt einer zufälligen Radikalisierung einiger Neonazis. Rechte Gewalt und Terror sind die konsequente Umsetzung rechter Ideologie, die sich ständig im Existenzkampf gegen innere und äußere Feinde wähnt. Wer permanent predigt, „das Eigene“ befände sich in einem Zustand existenzieller Bedrohung mal durch „Umvolkung“, „Islamisierung“, „jüdische Weltverschwörung“ oder durch „linksgrün versiffte Eliten“, braucht sich nicht zu wundern, wenn diese Saat aufgeht und die eigenen Anhänger*innen trotz Lippenbekenntnissen zur Ablehnung von Gewalt dann zu Benzinkanistern, Sprengstoff oder Waffen greifen. Der NSU und sein Umfeld erfuhren ihre politische Sozialisation in den 90ern. Einer Zeit, die geprägt war von einem gesellschaftlichen Klima des Rassismus, einem rassistischen Konsens. Diese Zustände ermöglichten es Neonazis sich als die Vollstrecker*innen dessen zu sehen, was ja eh alle zu wollen schienen.
Auch heute erleben wir ähnliche rassistische Bündnisse – und wir sehen ihre Früchte. Brandanschläge auf die Unterkünfte von Geflüchteten, Feindeslisten, auf denen Informationen zu linken und anderen unbequemen Politiker*innen und Persönlichkeiten gesammelt werden und waffenhortende Neonazis sind eindrückliche Beispiele dafür, dass rechte Ideologie immer die Bereitschaft zum Terror beinhaltet.

Wiederholen wir nicht die eigenen Fehler! Lasst uns solidarisch an der Seite derer stehen, die von Rassismus und rechter Gewalt betroffen sind! Lasst uns dem Rechtsruck und seinen Auswüchsen entschlossen entgegentreten!

Weitere Infos und den Aufruf des Bündnisses findet ihr auf der Website zum Tag der Solidarität.

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Solidarität mit hessischen Genoss*innen

Soli

Wir unterbrechen unser politisches Alltagsgeschäft für eine kurze Solidaritätsnote.

Am 23. März werden wir bekanntlich unsere Genoss*innen im nahe gelegenen Dortmund bei ihrer Demonstration gegen Neonazistrukturen im Stadtteil Westerfilde unterstützen. Am selben Tag – und damit für uns leider nicht besuchbar – wird in Frankfurt (Main) gegen den Rechtsruck in Staat und Gesellschaft demonstriert[1]. Mit dieser Demonstration möchten wir uns ausdrücklich solidarisch erklären.
Anlass der Demonstration am Samstag sind unter anderem die zahlreichen Hinweise auf rechte Netzwerke etwa in Polizeiapparaten und der Bundeswehr sowie die bereits aufgedeckten Exemplare. Für Aufsehen sorgten insbesondere die rassistischen (Mord-)Drohungen gegen die Anwältin Seda Başay-Yıldız, Nebenklageanwältin im NSU-Prozess für die Angehörigen von Enver Şimşek, welche mit dem Namen „NSU 2.0“ unterzeichnet wurden und deren Spuren in eine rechte Clique im 1. Revier der Frankfurter Polizei führen[2]. Dieser Fall sorgt dafür, dass Hessen eines der Bundesländer ist, auf denen aktuell der Fokus der Aufmerksamkeit liegt.
Darüber hinaus bewegen uns auch die Angriffe auf linke Strukturen in Hessen zu dieser Solidaritätserklärung. So wurden zwischen September und Dezember 2018 insgesamt neun Brandanschläge auf linke Projekte und Zentren verübt[3]. Parallel zur Brandserie waren besagte Projekte wiederholt der Stimmungsmache seitens lokalpolitischer Akteur*innen ausgesetzt[4] und auch nachdem ein Verdächtiger gestellt werden konnte, üben Aktivist*innen vor Ort Kritik an der Ermittlungsarbeit der Polizei[5].

Wir möchten daher unsere Solidarität mit den hessischen Genoss*innen und ihrer Demonstration bekräftigen. In diesem Zusammenhang ist das oben zu sehende Foto einiger Genoss*innen entstanden. Auch wenn wir am Samstag verhindert sein werden:

Ihr seid nicht allein! Gemeinsam gegen den Rechtsruck – dem „NSU 2.0“ den Prozess machen!

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[1] Infos zur Demonstration und den Aufruf findet ihr hier.
[2] Einen Nachrichtenticker zu diesem und einem vermutlichen weiteren Fall extrem rechter Polizist*innen (ebenfalls in Hessen) findet ihr hier.
[3] Eine Übersicht könnt ihr euch in diesem taz-Artikel und in dieser Pressemitteilung des Mietshäuser Syndikats Rhein-Main verschaffen, die allerdings vor den letzten beiden Brandstiftungen erschien.
[4] Einen Kommentar dazu findet ihr bei der FR.
[5] Vgl. dazu diesen Artikel sowie diese Pressemitteilung.

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23.03.: Nazis in Dortmund aus der Deckung holen!

Samstag (23.03.) geht’s nach Dortmund zu einer antifaschistischen Demonstration durch den Stadtteil Westerfilde. Die lokale Neonaziszene, die oft auf den Stadtteil Dorstfeld reduziert wird, während ihr Einfluss dort gleichzeitig durch Bezeichnungen wie „No-Go-Area“ übertrieben wird, versucht schon länger, sich im Dortmunder Westen auszubreiten. Westerfilde ist dabei einer der Schwerpunkte der Aktivitäten der Die Rechte-hörigen Kameradschaft Aktionsgruppe Dortmund West. Daher mobilisieren die Genoss*innen der Autonomen Antifa 170 zur Demo unter dem Motto „Nazis aus der Deckung holen“. Das zugehörige Mobimaterial ist euch an der einen oder anderen Stelle vielleicht auch schon in Werne begegnet. Die Demonstration beginnt um 12 Uhr am S-Bahnhof Westerfilde. Es gibt einen Anreisetreffpunkt um 11:30 Uhr am Nordausgang des Hauptbahnhofs bei Cinestar. Weitere Anreisetreffpunkte aus anderen Städten findet ihr hier. Aktuelle Infos findet ihr auf den üblichen Blogs und Twitter-Accounts (z.B. unter dem Hashtag #do2303).
Kommt mit uns am Samstag nach Dortmund und zeigen wir den Neonazis, dass auch in den Vororten kein Platz für sie und ihre Ideologie ist!

Im Folgenden dokumentieren wir den Aufruf der Autonomen Antifa 170. Den Kurzaufruf des BlockaDO-Bündnisses, das auch wir unterstützen, findet ihr auf verschiedenen Sprachen hier. Weiterlesen

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